Editorial

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SONNENENERGIE digital — Ausgabe 1|2014

Die SONNENENERGIE ist Deutschlands älteste Fachzeitschrift für Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Energiewende. Seit 1975 ist sie das offizielle Fachorgan der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS).
Die DGS ist als Deutschlands mitgliederstärkste, technisch-wissenschaftliche Fachorganisation aktiv. In der SONNENENERGIE finden Sie Artikel von Fachleuten für Interessierte der Erneuerbaren Energien. Hochaktuelle Informationen aus Wissenschaft und Technik für jedermann, aber auch relevante, fundierte Fachartikel für die Spezialisten der Branche.
Die SONNENENERGIE erscheint 6-mal im Jahr.

In der WebApp sind aus gestalterischen Gründen nicht alle Seiten der Druckausgabe enthalten. Auf der Webseite www.sonnenenergie.de finden Sie diese zusätzlichen aktuellen Informationen aus der gedruckten Version der SONNENENERGIE (u.a. Globalstrahlungsdaten, Mitgliederunternehmen, Buchshop) als pdf-Datei zum herunterladen.
Diese SONNENENERGIE ist ein Sonderheft zum Thema „Photovoltaik".
Unser Impressum finden sie hier.

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Sonnenflecken und Lichtblicke

Sonnenflecken

Global Warning

In seinem letzten Bericht bestätigt der Weltklimarat (IPCC) unzweifelhaft, dass der Klimawandel voranschreitet. Im gesamten Klimasystem finden vielfältige Veränderungen statt: Nicht nur die Temperatur der unteren Atmosphäre steigt, auch die Ozeane werden wärmer, Gletscher tauen, Permafrostböden erwärmen sich, Eisschilde verlieren an Masse, der Meeresspiegel steigt weiter an. Mit großer Sicherheit wird auch bestätigt, dass von Menschen verursachte Treibhausgase für den größten Teil der beobachteten Klimaänderung verantwortlich sind. Um die globale Erwärmung und die damit verbundenen Schäden zu begrenzen, müssten Treibhausgasemissionen erheblich gemindert werden. Sinkt der CO2-Ausstoß in Deutschland? Schön wärs schon.

Deutschland zurück im Club der Klimakiller?

Angesichts der Stromproduktion aus Braunkohle, die in 2013 den höchsten Wert seit der Wiedervereinigung erreichte, fragt man sich, wie ernsthaft an der vielzitierten Energiewende gearbeitet wird. Hierzulande steigen die CO2-Emissionen anstatt zu sinken! Wir sind in Deutschland nach wie vor Kopiervorlage. Wenn von Energiewende gesprochen wird und gleichzeitig Rekordemissionen von Klimakiller CO2 durch Kohleverstromung erzielt werden, ist eine Signalwirkung auf Andere vorprogrammiert und bedeutet das Ende der Energiewende.

Es passt auch nicht gut zusammen, wenn mit Wettbewerbs- und Arbeitsplatzargumenten Ausnahmetatbestände für energieintensive Unternehmen geschaffen werden und auf der anderen Seite Tausende von Arbeitsplätzen in der Solarindustrie durch eine Energiewende-Eiertanz-Politik verschwinden und weitere gefährdet werden.

Sonnenenergie und Energieeffizienz

Und dabei liegt die Rezeptur für eine Energiewende auf der Hand. Die Zutaten lauten

  • strukturelle Reform des CO2-Zertifikatehandels
  • Ende der Befreiungswelle von der EEG-Umlage
  • Dynamischer Ausbau der Photovoltaik statt Deckelung
  • Steueranreize für Erneuerbare Wärme- und Energieeffi­zienzmaßnahmen
  • Transformation der fossilen in eine solare Mobilität

Lichtblicke und sonnige Aussichten

Solarwärme im Bestand

Im aktuellen Heizungsbestand wartet ein enormes Potential an veralteten Heizkesseln auf Erneuerung: Mehr als 80 % der Kessel sind älter als 10 Jahre und entsprechen nicht dem Stand der Technik. In jedem dieser Fälle bietet sich die Chance der solaren Sanierung. Vielleicht hilft auch das.

Solarwärme im Neubau

Erfreulich ist die Zuwachsrate von solarthermischen Anlagen im Neubau, u.a. eine Folge des Erneuerbaren-Energien-Wärmegesetzes, aber auch gestiegener Energiekosten. Laut EU-Beschluss dürfen ab 2019 für öffentliche Neubauten und ab 2021 für alle anderen nur noch Niedrigstenergiegebäude gebaut werden. Hier muss sich die Solarthermie allerdings warm anziehen, wenn sie gegen die PV-/Wärmepumpenoption bestehen möchte.

PV für Jeden

2013 war auch das Jahr der PV-Kleinstkraftwerke. Auch wenn es hier noch normativer Regelungen bedarf (s. offener Brief SONNENENERGIE 6|2013) konnte die dezentrale Lösung zeigen, wie einfach es sein kann, zumindest einen Teil seines Strombedarfs solar abzudecken ohne über ein eigenes Haus zu verfügen.

Fracking-Euphorie verflogen!?

Die vermeintliche Lösung des Mengenproblems, von der Internationalen Energie-Agentur vor drei Jahren noch als Start in „das goldene Erdgas-Zeitalter“ prognostiziert scheint erst einmal vorbei – wie jüngste Informationen aus den USA zeigen – wenn auch nur aus wirtschaftlichen Gründen, aber immerhin.

28 Jahre nach Tschernobyl

2014 werden wir als Solar-Verband und in Kooperation mit den Umweltverbänden die energiepolitische Entwicklung weiter genau beobachten, unsere Kräfte bündeln und gemeinsam verhindern, dass die Energiewende nicht auf Druck der Stromkonzerne ausgehebelt wird.

Mit sonnigen Grüßen

Bernhard Weyres-Borchert, Präsident
weyres-borchert@dgs.de

Anregungen, Kritik und Konstruktives nimmt die Redaktion jederzeit unter sonnenenergie@dgs.de entgegen.

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Bernhard Weyres-Borchert
 
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