DGS-Aktiv

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Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS) wurde 1975 in München gegründet. Seit 1989 ist sie gleichzeitig die deutsche Sektion der International Solar Energy Society (ISES). Die DGS ist ein eingetragener Verein und bundesweit als gemeinnützig anerkannt. Sie vertritt die Interessen von Verbrauchern und Anwendern im Bereich Erneuerbaren Energie und der rationellen Energieverwendung. Die DGS ist bundesweit aktiv, ihre Mitglieder und Mitgliedsunternehmen sind regional in Sektionen und Landesverbänden organisiert.

Hier informieren wir über aktuelle Aktionen unserer aktiven Mitglieder.

Mit Schwung zurück zur Präsenz

Treffen des DGS-Fachausschusses Hochschule in Flensburg

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Gruppenbild: Teilnehmende des Fachausschusses Hochschule der DGS, Foto: HS Flensburg

Am 13./14. Mai fand das alljährliche Treffen des DGS-Fachausschusses Hochschule (FA) wieder live statt. Auf Einladung von Prof. Ilja Tuschy traf man sich in Flensburg an der dortigen Hochschule. Der FA ist ein Austauschgremium von mehr als 160 Hochschullehrer:innen aus Deutschland, Österreich, Südtirol und der Schweiz. Die jährlichen Tagungen dienen primär dem Erfahrungsaustausch insbesondere zur Hochschullehre der Erneuerbaren Energien (EE). Zu diesem, mittlerweile 18. Jahrestreffen, kamen 30 Teilnehmer:innen an die nördlichste Hochschule Deutschlands, deren Motto „ganz nah und weit voraus“ ist. Nach der Begrüßung durch den Hochschulpräsidenten Dr. Christoph Jansen übernahmen Prof. Sandra Rosenberger (Osnabrück) und Prof. Frank Späte (Amberg-Weiden) die Moderation des Arbeitstreffens.

Arbeitskreis #StudyGreenEnergy

Am ersten Tag standen die Berichte aus den Arbeitskreisen #StudyGreenEnergy von Prof. Peter Vennemann (Münster) und Digitalisierung von Prof. Christoph Pels-Leusden (Berlin) im Zentrum. Die Initiative #StudyGreenEnergy dient dazu, mehr Schülerinnen und Schüler für ein Studium der EE zu begeistern. Leider berichteten fast alle Teilnehmer:innen von zurückgehenden Studierendenzahlen im Bereich der Ingenieurwissenschaften und speziell im Bereich der EE an ihren Hochschulen. Neu sind zweimal im Jahr stattfindende Online-Veranstaltungen mit Informationen zu den jeweiligen Hochschulen resp. Studiengängen zu EE. Im Kreise der Teilnehmenden wurde auch eine neue, überregional organisierte Ringvorlesung für das kommende Wintersemester ins Auge gefasst.

Arbeitskreis Digitalisierung

Mit dem AK Digitalisierung sollen die guten Erfahrungen aus der Pandemiezeit geteilt und die vielen neu erarbeiteten Materialien über eine neue Schnittstelle unter den Lehrenden ausgetauscht werden. Synergien können so sehr effizient genutzt werden. Der Austausch erfolgt über eine eigens von den Mitgliedern angelegte Datenbank. Auch eine Praktikumsdatenbank ist Teil des Datenaustausches.

Beeindruckende Praxis

Ein Besuch des StartUP-Village der Hochschule Flensburg mit Prof. Dodwell Manoharan rundete den ersten Tag ab und gab viel Inspiration für die intensiven abendlichen Diskussionen im Kolleg:innenkreis.

Digital- und Präsenzlehre

Am zweiten Tag stand das Schwerpunktthema „Kombination Digital- und Präsenzlehre“ im Vordergrund. Prof. Bernd Möller von der Uni Flensburg setzte durch seinen Vortrag zu „Problem Based Learning“ (PBL) einen starken Impuls, der zu einer sehr angeregten Diskussion führte.

In Flensburg wird das sogenannte Aalborg-Modell, welches er selbst an der dortigen Universität erlernt hatte, sehr erfolgreich in zahlreichen Studiengängen angewandt. In einem Modul mit 15 Credits werden von den Studierenden gesellschaftsrelevante Problemstellungen in Gruppenarbeit gelöst. Ähnlich dem Inverted Classroom-Modell basiert das Konzept auf Gruppenarbeit mit Unterstützung durch die Lehrenden statt reinem Frontalunterricht.

Nächste Termine

Im Anschluss informierte der Sprecher des Fachausschusses, Prof. Klaus Vajen, für die diesjährige in Kassel stattfindende wissenschaftliche Konferenz EuroSun 2022. Zudem berichtete er über die Initiative InCORE der International Solar Energy Society (ISES), in der Studierende Unterstützung zu Abschlussarbeiten durch digitalen Co-Support von Spezialisten aus dem ISES-Verbund erhalten können.

Die Teilnehmenden nahmen gerne die Einladung von Pascal Leibbrandt für die nächstjährige Ausschusssitzung an der Hochschule Nordhausen an.

Fazit

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es sich gelohnt hat, sich wieder in Präsenz zu treffen, letztendlich geht doch nichts über einen persönlichen Austausch. Vielen Dank für die Einladung nach Flensburg, die für viele durchaus weite Anreise hat sich in jedem Fall gelohnt.

M.Eng. Pascal Leibbrandt
Abteilungsleiter für Thermische Energiesysteme, Institut für Regenerative Energietechnik an der HS Nordhausen
pascal.leibbrandt@hs-nordhausen.de

Prof. Dr.-Ing. Tobias Plessing
Leiter des Lehrgebiets Energietechnik, HS Hof
tobias.plessing@hof-university.de

3. Bodnegger Solarspaziergang

DGS-Sektion Tübingen/Süd-Württemberg

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Auch der dritte Solarspaziergang stieß auf großes Interesse. Tobias Brückner hat viel zu berichten.

Bei strahlendem Sonnenschein haben sich am 26. März über 50 Interessierte beim 3. Bodnegger Solarspaziergang zu Familie Brückner und Rheinländer auf den Weg gemacht.

Die Veranstaltung stand dieses Mal unter dem Motto:

PV Eigenstromnutzung rechnet sich – und wer damit noch sein Auto lädt, profitiert doppelt!

Verschiedene PV-Anlagen zur Volleinspeisung und Eigenverbrauch liefern auch die Energie für ein inselfähiges Speichersystem und die Aufladung eines Elektroautos über eine Wallbox. Tobias Brückner berichtete ausführlich über die auch ökologische Motivation zur Anschaffung, Schwierigkeiten bei der Installation, Erfahrungen beim Betrieb, Grad der Eigenstromnutzung und die Amortisation. In Zukunft soll eine Kleinwindkraftanlage das System noch ergänzen. Die Fragen der Zuhörerschaft beantwortete er sehr kompetent und alltagsnah. Mit der Besichtigung des Speichers und der Wechselrichter endete die Veranstaltung.

Rudolf Stör
rudolf.stoer@gmx.de

Nicole Baumann stellt sich vor

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Liebe Mitglieder,


ich bin Ihre neue Ansprechpartnerin und möchte mich an dieser Stelle kurz vorstellen:

2012 habe ich meine Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste, in der Fachrichtung Information und Dokumentation (kurz FaMI IuD) abgeschlossen. Seitdem war ich bei Onlinedienstleistern in unterschiedlichen Bereichen tätig, wie Datenredaktion, Entwicklungsabteilung und Produktentwicklung. Das beinhaltete u.a. Datenbankpflege, Qualitätssicherung zusammen mit den Entwicklern für die Datenbank, Website und App, Prozessoptimierung, Ausarbeitung neuer Ideen/Produkte, Nutzerbefragungen und Projektmanagement. Zuletzt war ich hauptsächlich im Kundensupport tätig.

Ich lebe mit meinem Mann, unseren 1 1/2-jährigen Zwillingen und zwei Katzen in Berlin, wo ich geboren und auch aufgewachsen bin.

Bei der DGS in der Geschäftsstelle organisiere ich Veranstaltungen und kümmere mich um das Rechnungswesen. Und ich bin für die Mitgliederverwaltung- und Betreuung verantwortlich, worüber und worauf ich mich sehr freue. Sie können sich mit Fragen, Ideen, Lob oder Beschwerden gern an mich wenden: per Mail an baumann@dgs.de.

Intersolar

Impressionen

DGS-Stand auf der Messe mit Standparty

Die DGS war auch dieses Jahr auf der Intersolar präsent. Als Träger der Messe hatten wir einen Infostand in Halle A4,Standnummer 660. Dort besuchten uns viele Interessierte, wie schon gewohnt kamen wir vor allem mit DGS-Mitgliedern ins Gespräch. Diesmal gab es jedoch eine Neuheit. Um sich noch intensiver auszutauschen veranstalteten wir erstmals eine „Standparty“. Diese war äußerst erfolgreich, es kamen sehr viele DGS-Mitglieder und uns wohlgesonnene vorbei. Bei einem kühlen Bier und alkoholfreien Getränken kam es zu tollen Begegnungen. Sofort wurde beschlossen, dieses Format auch nächstes Jahr durchzuführen!

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Angeregte Gespräche
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Launig und entspannt
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Experten unter sich
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ohne Worte
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Das Angebot der DGS kam sehr gut an
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Generationsübergreifend

Session: DGS Forum

Auch dieses Jahr veranstalte die DGS ihr traditionelles Forum auf der Intersolar. Hintergrund: Die Solarisierung unserer Gesellschaft ist ein wesentlicher Baustein einer klimafreundlichen Zukunft. Um der Klimakatastrophe entgegenzuwirken sind große Veränderungen, vor allem von Seiten des Gesetzgebers, notwendig. Auf unserem Forum zeigten wir mögliche Auswege und Perspektiven auf. Die Kurzreferate beschäftigten sich mit der Zukunft bestehender Anlagen der erneuerbaren Stromerzeugung und künftigen Rahmenbedingungen aber auch generell mit der Transformation unserer Energieversorgung sowie einer nachhaltigen Mobilität.

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Jörg Sutter leitet das Forum ein
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Das neue EEG, Jörg Sutter gibt einen Überblick
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Das Auditorium hört Michael Vogtamm aufmerksam zu
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Michael Vogtmann bei seinem engagierten Vortrag
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Götz Warnke analysiert: Sind Autos Bremser der Klimakrise?
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Auch hier wird deutlich: Die DGS ist engagiert

Nachruf Hans Jørgen Christensen, SolarVenti

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Hans Jørgen Christensen

In der Mitte der 1980er Jahre begann ich mich als wissenschaftlicher Angestellter an der Landtechnik Weihenstephan mit Luftkollektoren zu beschäftigen. Wir entwickelten Anleitungen zum Selbstbau von Luftkollektoren und berieten Interessierte über deren Einsatz. Einer dieser Interessierten war ein junger Däne, der sich ebenfalls mit Luftkollektoren befasste. Es war eine Zeit, in der Informationen mit Briefen und – so weit schon vorhanden – per Fax ausgetauscht wurden. Dennoch war der Informationsaustausch sehr intensiv. Es gab jedoch keinen persönlichen Kontakt. Auf Basis der Bauanleitung des so genannten Durchströmkollektors aus Weihenstephan produzierte die kleine dänische Firma Aidt seit 1981 Luftkollektoren. Der Firmeninhaber war Hans Jørgen Christensen.

Als ich Ende der 1980er Jahre die Landtechnik verlies, brach der Kontakt ab.

In Thorsø, Dänemark wurde der Kollektor kontinuierlich weiterentwickelt und optimiert. Aus dem Holzwolleleichtbauplatten-Absorber wurde die patentierte gelochte Rückwand und das darauf liegende Flies. In den Kollektor wurden seit 2001 ein kleines Photovoltaikmodul und ein Ventilator integriert. Ein autarker Kollektor war entstanden, der seinen Siegeszug in die Welt antrat und als Vorbild für andere Luftkollektoren diente.

2006 wurde aus Aidt SolarVenti. Anstelle der drei Kollektorgrößen Mini, Midi und Maxi wurden fünf Modelle angeboten: SV3, SV7, SV14, SV20 und SV30. Die Produktpalette reichte nun von 0,3 m² bis 3 m2.

Während einer Reise nach Dänemark im Jahr 2007 lernte ich zufällig einen freundlichen Dänen kennen. Ins Gespräch gekommen, stellte sich heraus, dass er der für mich bisher anonyme Inhaber von Aidt – heute SolarVenti – war. Es entstand eine geschäftliche und immer mehr auch eine freundschaftliche Beziehung. Wir haben zusammen Projekte vorangebracht, unter anderem ein größeres von der Europäischen Union gefördertes.

Neben dem klassischen Einsatz zum Belüften und Entfeuchten von (Berg-)Hütten und Ferienhäusern kamen immer häufiger das Entfeuchten von Kellern und auch die Heizungsunterstützung hinzu. Zu diesem erweiterten Einsatzgebiet trug wesentlich der von Hans Jørgen zusammen mit SolarVenti Deutschland entwickelte neue Systemregler bei.

2010/11 nahm SolarVenti zusammen mit anderen Herstellern von Luftkollektoren am vom Fraunhofer ISE geleiteten Forschungsprojekts Luko-E teil. In dessen Rahmen wurde eine ISO Norm zum Testen von Luftkollektoren geschaffen. Diese Tests waren notwendig, damit Luftkollektoren ebenso wie schon seit langem Wasser geführte Kollektoren vom BAFA gefördert werden konnten.

2010 erhielt Hans Jørgen für sein Schaffen den Dänischen Energie- und Umweltpreis.

Hans Jørgen erschloss durch den neuen SV 90 – aus drei SV30 wurde der Großflächenkollektor mit 9 m2 – und den SolarVenti Industrial auch gewerbliche Anwendungen. Diese können mit trockener Luft die Energie auf völlig neue Weise optimieren und sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Vorteile erzielen. Auch in den 2010er und 2020er Jahren wurde er nicht müde, immer neue Produkte zu entwickeln:

  • Solartrockner
  • Solare Kühleinheit

Bis heute wurden mehr als 80.000 Kollektoren in mehr als 30 Ländern verkauft.

Ende März erlag Hans Jørgen seiner schweren Krankheit. Er war ein stets positiver und optimistischer Mensch mit viel Kreativität. Er widmete sich der Weiterentwicklung seiner Produkte und deren Anpassung an neue Märkte. Er war eine fachlich wie menschliche Größe und im wahrsten Sinne des Wortes ein Solarpionier. Er wird der Solarwelt fehlen.

Glücklicherweise wollen das Unternehmen, seine Mitarbeiter und alle Händler weltweit mit dem von ihm hinterlassenen Erbe weiterarbeiten und dies nicht zuletzt in seinem Sinne.

Ich werde Hans Jørgen, den ich seit der zweiten Hälfte der 1980er „kenne“ und mit dem ich die letzten 15 Jahre sehr eng zusammengearbeitet habe, als Kollegen und Freund vermissen.

Thomas Schmalschläger
energie + innovation

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